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TourdeBerlin - von Frauenwald nach Bad Sulza April 2018

Es ist Freitagabend. Im Saal erwartete mich eine dunkle Bühne und volle Ränge. Nein, nicht wegen mir. Die vielen Menschen sind, genau wie ich, wegen Albert Hammond hergekommen. Gefühlte 30 Lieder später (Songs erklangen, wie: The Free Electric Band, Down by the River, It Never Rains in Southern California, The Air That I Breathe oder When I Need You), sitze ich in der milden Frühlingsnacht. Von der Rimbachhütte schwingt mein Blick über dem Suhler Lichtermeer und ich genieße die Vorfreude. Denn, morgen habe ich viel zu tun. Denn morgen fahre ich mit dem Rad nach Berlin. Juhu!

Träge blinzelt die Frühlingssonne zu meinem Schlafzimmerfenster rein. „Aufstehen!“ denke ich halblaut und die Sonne wird neugierig. Es ist Ende April und der Frühling hat unwiderruflich das Erblühen eingeführt. Wurde auch Zeit. Fast drei Monate habe ich ohne freien Tag verbracht und nun stellte sich die Lage neu dar. Ich muss mich erst einmal daran gewöhnen. Nun erlebe ich, dass der Fleischer in Manebach erst um 8.00 Uhr öffnet und fünf vor 8.00 Uhr schon eine Schlange hat? So mache ich das erste Schwätzchen des Tages und fahre mit gut gefülltem Rucksack weiter. Der Ilmradweg ist mein heutiger Betreuer und eine Fahrt vom Rennsteig ins Thüringer Becken ist auch eine Fahrt durch etliche Klimazonen. In Frauenwald blühen Krokusse und hier blüht einfach alles. Zwischen Grenoble (Gräfinau) und Stadtilm blüht der erste Raps. Sehr Gelb! Pflanze um Pflanze, Glied um Glied, Reihe um Reihe, sind sie diszipliniert bis zum Horizont aufgestellt.

München ist gar nicht so groß und die Zentralklinik Bad Berka sehe ich diesmal nur aus der Ferne. Zum Glück. Der Weimarer Park an der Ilm mit Goethehäuschen freut sich, dass ich ihn alle Jubeljahre, mal besuche. Schön ist es hier. Der perfekte Ort für ein bisschen Kultur. An erster Stelle steht selbstverständlich Esskultur. Im nahen Tiefurter Schlosspark höre ich zum ersten Mal von der russischen Großfürstin Maria Pawlowna und einen appetitlichen Imbiss bekomme ich auch. Kurz vor Apolda ringelt sich eine Ringelnatter in der Sonne und Eberstedt hat schwimmende Hütten. Eine Fahrradtour in den Frühling, die bestens läuft, hat ihr Tagesziel erreicht. In der Bad Sulzaer Toskana-Therme ist heute lange Saunanacht. Das finde ich klasse. Im Übrigen ist der gläserne Bademantelgang vom Hotel in die Therme erstaunlich praktisch. 


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